Spiel, „Klack“ und Sieg: Mit einer Doublette – einem Spiel zwei gegen zwei – wurde am Gründonnerstag die neue öffentliche Boulebahn auf der Bürmschen Wiese offiziell eröffnet. In einem unterhaltsamen Match traten Bürgermeister Robin Rieksneuwöhner und Jugendnationalspielerin Alina Kettner gegen Landrat Sven-Georg Adenauer und Henry Jürgens vom Deutschen Pétanque-Verband an. Mit 7:2 verbuchte das Duo Rieksneuwöhner/Kettner den ersten Sieg auf der neuen Freizeitanlage für sich.
Insgesamt sechs Bahnen stehen ab sofort allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung, darunter eine Spezialbahn mit veränderter Unterschicht für Hochwürfe. Der Verler Boule Club, der aktuell knapp 50 Mitglieder zählt, trainiert regelmäßig montags und mittwochs ab 15 Uhr auf der Anlage. „Jede und jeder ist eingeladen, sich zu beteiligen“, betonte Vorsitzender Peter Heethey bei der Eröffnung. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule sind auch Boule-Kurse geplant.
Von der Idee bis zur Umsetzung hat es rund zwei Jahre gedauert. Bislang wurde bereits auf den Wegen der Bürmschen Wiese geboult. „Mit viel Begeisterung, aber leider auf einer Fläche, die dafür nicht gedacht ist. Ein Bürgerantrag hat dann den Stein – oder besser gesagt: die Kugel – ins Rollen gebracht“, ließ Bürgermeister Robin Rieksneuwöhner die Entstehung Revue passieren. Der Antrag stieß in den Fachausschüssen und im Rat auf Zustimmung, allerdings unter der Bedingung, dass sich ein Verein finden muss, der sich kümmert. Das ist nun der Verler Boule Club, der auch bei der Planung und beim Bau tatkräftig mithalf und auf Sponsorensuche ging.
Wie wertvoll eine öffentliche Bouleanlage ist, hob Henry Jürgens, Beauftragter Trainingswesen im Deutschen Pétanque-Verband, hervor: „Boule bringt alle zusammen. Sogar Menschen mit Mobilitätseinschränkungen können problemlos mitspielen“, sagte er. Dass Boule nicht nur generationsübergreifend ist, sondern auch sportlich einiges zu bieten hat, unterstrich eindrucksvoll die junge Spielerin Alina Kettner, die national und international bereits einige Erfolge einheimsen konnte und in der Eröffnungspartie ihre besondere Wurftechnik aus der Hocke demonstrierte.
Doch ganz egal, ob sportliche Ambitionen oder reines Freizeitvergnügen: Die Boulebahn steht allen Spielerinnen und Spielern offen. Und wie viel Freude das Spiel mit den Kugeln bereitet, wusste schon Konrad Adenauer. Wenn der erste Kanzler der Bundesrepublik abends aus Bonn in sein Haus nach Rhöndorf zurückkehrte, ließ er den Tag gerne bei einer Partie Boccia ausklingen. „Und wenn er gewonnen hatte, konnte er besonders gut schlafen“, plauderte sein Enkel, Landrat Sven-Georg Adenauer, aus dem Familiennähkästchen.
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Bei der offiziellen Eröffnung: (v. l.) Alina Kettner, Landrat Sven-Georg Adenauer, Peter Heethey, Bürgermeister Robin Rieksneuwöhner und Henry Jürgens.