Heimat-Preis

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Heimat-Preis

Vergabe des Heimat-Preises
Auszeichnung mit dem Heimat-Preis NRW: (v. l.) Bürgermeister Robin Rieksneuwöhner, Matthias Holzmeier, Olga Bünemann, Benjamin Ludwig und Gabriele Nitsch.

Mit der Auslobung des "Heimat-Preises" hat sich die Stadt Verl auch im Jahr 2024 an dem Landesförderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet" beteiligt. Die Auszeichnung ist eine Initiative der NRW-Landesregierung, um in den Kommunen herausragendes Engagement von Vereinen, Institutionen oder Einzelpersonen, die sich ehrenamtlich für die Gestaltung der Heimat vor Ort einsetzen, zu würdigen. Das Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro wird vom Land NRW zur Verfügung gestellt. Über die Preisvergabe in Verl entscheidet der Ausschuss für Bildung, Sport, Kultur und Generationen in nicht-öffentlicher Sitzung.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in Deutschland sollte in diesem Jahr die Förderung des Demokratiebewusstseins und der Erinnerungskultur im Fokus stehen. Die Preisübergabe durch Gabriele Nitsch (Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Sport, Kultur und Generationen) fand im Rahmen einer Sondersitzung des Rates anlässlich der Verleihung der Ehrennadel am 5. Dezember statt.

Die Preisträgerinnen und Preisträger 2024:

1. Preis
Matthias Holzmeier | Engagement für Erinnerungskultur
Matthias Holzmeier setzt sich seit vielen Jahren intensiv mit der Aufarbeitung der NS-Unrechtstaten sowie der Erinnerung an die Opfer der Gräueltaten und an das jüdische Leben in Verl auseinander. Besonders bekannt ist seine jährliche Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht am 9. November für den Heimatverein Verl. Er beschäftigte sich eingehend mit der Geschichte der Familie Hope, sammelte historische Gegenstände und führte Zeitzeugenbefragungen durch, um authentische Erinnerungen zu bewahren. Als sichtbares Zeugnis initiierte er die Baumpflanzung mit Natursteinquadern an der ehemaligen jüdischen Begräbnisstätte. Darüber hinaus organisiert Matthias Holzmeier zahlreiche weitere Veranstaltungen zur Erinnerungskultur und arbeitet dabei auch mit den Verler Schulen sowie der jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld zusammen. Des Weiteren spielte er eine zentrale Rolle bei der Ausstellung „Unter uns“ zu Zwangsarbeitern in Verl und hat auch das geplante Buch zur Geschichte des Amtes Verl in der NS-Zeit maßgeblich mit auf den Weg gebracht.

"Matthias Holzmeier ist eine Verler Stimme, die mahnt, die wach hält, die Bewusstsein schafft, die die Menschen nicht vergessen lässt", sagte Gabriele Nitsch in ihrer Laudatio. "Mit seiner Ausdauer, Beharrlichkeit und unermüdlichem Engagement für die Erinnerungskultur und gegen das Vergessen ist er Vorbild für viele."

 

2. Preis
Jugendaustauschwerk im Kreis Gütersloh e. V. | Bildungspolitisches Angebot "Insider Tour Lommel"
Vom 31.10.-03.11.2024 hat das Jugendaustauschwerk erstmals die "Insider Tour Lommel" angeboten. Unter dem Thema "Einfluss von Krieg und Konflikten auf die zivile Bevölkerung" besuchten 15 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 25 Jahren die Kriegsgräberstätte in Lommel (Belgien). Das Konzept der Insider Touren sieht vor, bildungspolitische aktuelle Themen an einem historisch prägenden Ort zu vereinen, um so bei den jungen Menschen ein Bewusstsein für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu schaffen. Auf dem Programm standen u. a. eine Führung über die Kriegsgräberstätte mit Einblicken in die Schicksale der dort bestatteten Soldaten, ein Zeitzeugengespräch und ein Besuch im Flanders Fields Museum. Bezugnehmend auf die historischen Hintergründe wurde die Gruppe angeleitet, sich mit dem Thema Krieg und seinen Folgen für die Zivilbevölkerung - vor allem auch mit Blick auf aktuelle Ereignisse - auseinanderzusetzen, um zu sensibilisieren, die Meinungsbildung zu fördern sowie Mut zu machen, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.

"Dieses Projekt leistet einen aktiven Beitrag zur Erinnerungskultur, Toleranz und Demokratiestärkung", hob Gabriele Nitsch hervor. "Gleichzeitig hilft das Projekt Jugendlichen, sich für eine kritische Auseinandersetzung mit Themen wie Krieg und Konflikten zu öffnen und Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft zu begreifen. Es soll Mut machen, sich für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit einzusetzen. Und genau diesen Mut braucht es in diesen herausfordernden Zeiten."

 

Video der Preisverleihung 2024

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