AuToRail OWL
Lauritz Kanne
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AuToRail OWL

Ein automatisiertes Schienenfahrzeug, das auch auf der Straße fahren kann: Das ist die Vision des Forschungsprojektes „AuToRail OWL - Automated Transport of Road and Rail Goods OWL“. Am 24. Januar 2024 hat Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling den Förderbescheid in Höhe von 2,3 Millionen Euro überreicht, sodass die Entwicklung des innovativen Verkehrsmittels weiter Fahrt aufnehmen kann. Neben der Hochschule Bielefeld, der Universität Bielefeld, der Technischen Hochschule OWL und der RailCampus OWL ist die Stadt Verl mit ihrer Immobilien- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (VIW) an dem Projekt beteiligt. In Verl soll das innovative Transportfahrzeug auch getestet werden.

Dazu wird am ehemaligen Kaunitzer Bahnhof ein Labor mit einem Bürocontainer und einer Werkstatt aufgebaut. Die Versuche finden auf einem 200 Meter langen Teilstück der Bahnstrecke zwischen Verl und Hövelhof statt, das die Teutoburger Wald Eisenbahn GmbH für die dreijährige Laufzeit des Projektes zur Verfügung stellt. Während des Testbetriebs werden weder Personen noch Güter transportiert. Zunächst geht es um die Entwicklung und Realisierung des automatisierten Ein- und Ausgleisvorgangs, also um die technische Machbarkeit.

Ein autonomes hybrides Fahrzeug könnte ein Beitrag zur Lösung des „Letzte-Meile-Problems“ sein, also die Schiene auch für Ziele ohne unmittelbaren Gleisanschluss zu erschließen. Die Vision: Lange Strecken werden auf der Schiene zurückgelegt, Streckenabschnitte ohne Gleise auf der Straße - ohne dafür eine besondere Infrastruktur vorhalten zu müssen. Der Wechsel zwischen Straße und Schiene und umgekehrt soll so automatisiert werden, dass er mit möglichst geringem Zeitverlust erfolgt und in das bestehende Schienennetz eingebunden werden kann.

Somit sollen die Vorteile der Straße wie etwa die gute Anbindung von Betrieben mit den Vorteilen der staufreien und klimaschonenden Schiene ohne zeitaufwändiges Umladen von Fracht kombiniert werden. Ein autonomes hybrides Fahrzeug könnte insbesondere auf eingleisigen Bahnstrecken in ländlichen Regionen zum Einsatz kommen und so zu deren Reaktivierung beitragen. Doch vor der konkreten Anwendung steht zunächst die Entwicklungsarbeit.

Dafür wollen die Projektpartner auf der Basis eines Rangierroboters, der ferngesteuert auf Straße und Schiene fahren kann, um in Bahnhöfen Güterwagen zu bewegen, durch Umbauten und Erweiterungen ein fahrerloses Fahrzeug entwickeln, das automatisiert auf Straße und Schiene fahren kann. Kerninnovation ist der automatisierte Wechsel von Straße auf Schiene und umgekehrt. Hier soll unter anderem eine Schienenerkennung mit optischen Systemen zum Einsatz kommen. Ziel ist ein Demonstrationsbetrieb, um die technische Machbarkeit aufzuzeigen.

Das Projekt „AuToRail OWL“ wird über eine Laufzeit von drei Jahren im Rahmen des „EFRE/JTF-Programms NRW, REGIONALE Ostwestfalen-Lippe: Vernetzte Mobilität und digitale Anwendungen“ gefördert.

Download:
Präsentation "AuToRail OWL" im Ausschuss für Mobilität und Verkehr am 17.01.2024 (PDF-Datei | 1,6 MB)