In den Biotonnen landet immer wieder Abfall, der dort nicht hineingehört. Ein großes Problem sind vor allem Plastiktüten, in denen in manchen Haushalten der Bioabfall gesammelt wird und die dann mit in die Tonne gegeben werden. Selbst die vielfach im Handel erhältlichen „kompostierbaren“ Plastiktüten dürfen nicht mit in die Tonne, denn auch sie zersetzen sich während des Kompostierungsvorgangs im Kompostwerk Gütersloh nicht.
Deshalb werden alle Abfälle in den grünen Biotonnen sowohl bei der Entleerung vor Ort als auch bei der Anlieferung am Kompostwerk auf ihren Gehalt an Plastiktüten und sonstigen Fehleinwürfen kontrolliert.
Plastiktüten – auch die im Handel angebotenen kompostierbaren Plastiktüten – verhindern die Wiederverwendung des erzeugten Fertigkompostes. „Denn wer möchte schon Kompost- oder Blumenerde mit Plastikschnipseln in seinem Garten oder auf seinem Acker verwenden?“, macht Dr. Kurt Peitzmeier von der Stadtverwaltung deutlich. Die über die Komposterde in den Boden gelangenden Plastiktüten zersetzen sich dort zu Mikroplastikpartikeln, die dann wiederum über die Nahrungskette in Tier- und Menschenkörper gelangen und hier unter anderem Entzündungen und allergische Reaktionen auslösen können.
„Die Komposttonne darf nur mit organischen Abfällen befüllt werden, wie zum Beispiel aus Küche und Garten“, erläutert Dr. Kurt Peitzmeier. „Will man nicht auf die Verwendung von Plastiktüten bei der Bioabfallsammlung in der Küche verzichten, bleibt nur die Möglichkeit, die Plastiktüte beim Umfüllen in die Komposttonne zurückzuhalten und die Tüte über die graue Restmülltonne zu entsorgen. Besser ist es allerdings, auf die Verwendung von Plastiktüten nach Möglichkeit ganz zu verzichten.“ In einigen Haushalten wird der Bioabfalleimer in der Küche statt mit einer Tüte mit alten Zeitungen ausgekleidet, die – nur zu diesem Zweck – mit in die Komposttonne gegeben werden dürfen.
Bei der Kontrolle des Inhaltes der Komposttonnen beim Entleeren in das Entsorgungsfahrzeug wird jedes Vorkommen von Plastiktüten oder sonstigen Fehlwürfen von den Müllwerkern registriert und an die Stadtverwaltung weitergeleitet. Die Nutzerinnen und Nutzer, bei denen dies im Zeitraum Mai 2022 bis Februar 2023 vorgekommen ist, erhalten in den nächsten Tagen ein Schreiben der Stadt Verl mit der Aufforderung, dieses Verhalten zu ändern. Fehlbefüllte Biotonnen werden zukünftig nicht mehr geleert, sondern bleiben stehen und müssen gründlich nachsortiert werden. Im Extremfall kann die Biotonne auch entzogen und ein größeres Restmüllbehältervolumen angeordnet werden. Dies führt für den betreffenden Haushalt dann zu einem deutlichen Anstieg der zu entrichtenden Abfallgebühr.
Wer Fragen zur ordnungsgemäßen Sortierung von Abfällen hat, kann sich unter Tel. 961-223 an die Verwaltung wenden.