In Verl werden jetzt ehrenamtliche Pilotinnen und Piloten für das Projekt "Radeln ohne Alter" ausgebildet. Mit ihrer Hilfe sollen künftig Rikscha-Fahrten für Menschen angeboten werden, die altersbedingt oder aus anderen Gründen nicht (mehr) selbst in die Pedale treten können. Dabei sitzt der Fahrgast vorne auf einer bequemen Bank und hinter ihm tritt die Pilotin oder der Pilot in die Pedale. „Damit fördern wir die Mobilität von Menschen in unserer Stadt, denen die Teilnahme am öffentlichen Leben nicht mehr so leicht möglich ist“, freute sich Bürgermeister Robin Riekswöhner beim Projektauftakt im Evangelischen Gemeindehaus. „Gleichzeitig schaffen wir damit eine neue Form von Begegnung und Gemeinschaft, wenn überwiegend ältere Menschen von anderen Mitbürgerinnen und Mitbürgern durch unsere Stadt gefahren werden können.“
Ermöglicht wird das Projekt durch die Zusammenarbeit verschiedener Partner. Neben der Stadtverwaltung und dem Caritasverband für den Kreis Gütersloh ist dabei unter anderem das Gütersloher Unternehmen Topocare zu nennen, das mit der „Volu-Map“ eine spezielle Software kostenfrei zur Verfügung stellt, mit der Fahrwünsche gesteuert werden können. Zudem bedankte sich Bürgermeister Robin Riekswöhner bei Sabine und Michael Beckhoff. Die Verler Eheleute sind wesentliche Impulsgeber für das Projekt und ermöglichen mit einer großzügigen Spende die Anschaffung einer Rikscha.
Ab Ende Februar werden nun die neuen ehrenamtlichen Rikscha-Pilotinnen und -Piloten ausgebildet. Im Mittelpunkt der Schulungen stehen das sichere Handling des speziellen Dreirades, die Kommunikation mit den Fahrgästen sowie eine Schulung in Erster Hilfe. Die Betreuung der Ehrenamtlichen läuft über den Caritasverband. „Die Piloten werden über uns unfallversichert und zu regelmäßigen Austauschtreffen eingeladen“, erklärt Kerstin Raeder, Leiterin der Stabsstelle Ehrenamt. Auch ihr liegt „Radeln ohne Alter“ sehr am Herzen: „Das Projekt versteht sich nicht als Taxi-Angebot, sondern will gesellschaftliche Teilhabe und Begegnungen zwischen Menschen ermöglichen. Die Piloten können hier ein abwechslungsreiches Ehrenamt ausüben, bei dem sie ihren Zeiteinsatz sehr frei gestalten können.“ Zudem stellt die Caritas die zweite Rikscha für das Projekt zur Verfügung, die im Caritas-Haus St. Anna stationiert ist.
Am 29. März stellt sich das Organisatoren- und Piloten-Team im Rahmen der Verler Messe „55plus“ der Öffentlichkeit vor. Sandra Hasenbein vom Fachbereich Soziales: „Dann geht das Angebot offiziell an den Start und interessierte Bürgerinnen und Bürger können den kostenfreien Fahrdienst anfragen.“ Bis dahin können sich auch noch weitere interessierte Verlerinnen und Verler bei der Stadt oder beim Caritasverband melden, wenn sie an der Pilotenschulung teilnehmen möchten.
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Das Netzwerk „Radeln im Alter“ in Verl legt los: Isabel Pales-Jakobfeuerborn (Caritas), David Draier (Fa. Topocare), Kerstin Raeder (Caritas), Michael und Sabine Beckhoff, Bürgermeister Robin Riekswöhner, Sandra Hasenbein (Stadt Verl) und Katrin Dechange (Caritas).