Mähroboter: Gefahr für Igel und andere Kleintiere

Mähroboter werden immer beliebter: Sie arbeiten leise, effizient und ersparen Gartenbesitzerinnen und -besitzern viel Zeit. Doch was für den Menschen praktisch ist, kann für Wildtiere lebensgefährlich sein. Besonders Igel, aber auch Amphibien, Insekten und kleine Säugetiere sind durch die automatischen Rasenmäher akut bedroht. Darauf weist Isabel Barsties, Klimaschutzmanagerin der Stadt Verl, hin: „Vielen Menschen ist wahrscheinlich gar nicht bewusst, wie groß die Gefahr für Wildtiere ist. Aber mit ein paar einfachen Maßnahmen kann jeder dazu beitragen, Wildtiere zu schützen."

Igel sind nachtaktive Tiere. Während sie sich tagsüber in Hecken oder Laubhaufen verstecken, gehen sie in den Abend- und Nachtstunden auf Nahrungssuche und durchstreifen dabei auch Gärten. Da auch viele Mähroboter in den späten Abendstunden oder nachts betrieben werden, werden sie den Igeln zum Verhängnis. Denn die stacheligen Tiere rollen sich bei Gefahr instinktiv ein statt zu fliehen. Gegen die rotierenden Klingen der Mähroboter haben sie jedoch keine Chance.

So entstehen schwere Verletzungen oder tödliche Unfälle, die durch Mähroboter verursacht werden. Abgetrennte Gliedmaßen, schwere Schnittverletzungen und Amputationen sind keine Seltenheit. Besonders betroffen sind Jungtiere, die sich im Gras verstecken und von den Sensoren der Geräte nicht erkannt werden. „Ein Mähroboter unterscheidet nicht zwischen einem Zweig und einem Lebewesen“, betont Isabel Barsties.

„Neben Igeln sind auch Frösche, Kröten, Eidechsen und Insekten von Mährobotern bedroht“, macht die Klimaschutzmanagerin deutlich. Besonders in feuchten Gärten oder Gärten mit Teichanlagen sind Amphibien stark gefährdet. Sie können den sich nähernden Mährobotern oft nicht rechtzeitig entkommen und erleiden tödliche Verletzungen. Auch Bodenbrüter wie einige Vogelarten oder kleine Nagetiere können Opfer der Geräte werden. „Diese Tiere haben kaum eine Chance, wenn ein Mähroboter auf sie zukommt. Ihre Fluchtwege sind oft begrenzt, und die Maschinen stoppen nicht rechtzeitig.“

Um Wildtiere zu schützen, sollten Gartenbesitzerinnen und -besitzer einige Vorsichtsmaßnahmen treffen:

  • Mähroboter nur tagsüber laufen lassen, wenn nachtaktive Tiere ruhen.
  • Wenn möglich vor dem Mähen den Rasen absuchen, um sicherzustellen, dass sich keine Tiere dort aufhalten.
  • Schutzzonen im Garten einrichten, wie wilde Ecken mit hohem Gras oder Laubhaufen, die nicht gemäht werden.
  • Geräte mit guten Sensoren nutzen, die Hindernisse frühzeitig erkennen und stoppen.

Während in einigen Städten bereits nächtliche Fahrverbote für Mähroboter gelten oder geprüft werden, gibt es dafür in Verl derzeit keine Bestrebungen. Ein solches Verbot wäre in der Praxis auch nur schwer umzusetzen und noch schwieriger zu kontrollieren. „Stattdessen setzen wir auf Aufklärung und die Eigenverantwortung der Gartenbesitzerinnen und -besitzer“, betont Isabel Barsties.

 

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Igel auf Rasen

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Isabel.Barsties@verl.de

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