Lebensdaten und Dienstzeit
geboren 1950 in Dülmen, gestorben 2014 in Verl
Gemeindedirektor von 1985 bis 1999 / Bürgermeister von 1999 bis 2004
Lebensweg[1]
Klaus Hörsting wurde am 28. April 1950 in Dülmen geboren. Nach dem Abitur 1968 studierte er Rechtswissenschaften in Münster. Dem Ersten Staatsexamen 1974 folgten zwei Jahre Wehrdienst. Nach einem Referendariat bei der Stadt Dülmen und dem Zweiten Staatsexamen 1978 leitete Klaus Hörsting seit 1979 das neu eingerichtete Rechtsamt der Stadt Dülmen. 1984 vom Verler Gemeinderat zum Gemeindedirektor gewählt, trat er im Februar 1985 sein Amt an.
Im Jahr 1999, als sich Klaus Hörsting in seiner zweiten Amtszeit als Gemeindedirektor befand, hob das Land Nordrhein-Westfalen die 1946 von der britischen Militärregierung eingeführte sogenannte Doppelspitze auf. Damit endete das Mit- und Nebeneinander eines Gemeindedirektors als Verwaltungsleiter und eines ehrenamtlichen Bürgermeisters an der Spitze der politischen Gemeinde zugunsten eines hauptamtlichen Bürgermeisters, der Verwaltungsleiter war und gleichzeitig an der Spitze der politischen Gemeinde stand. Klaus Hörsting stellte sich für die CDU als hauptamtlicher Bürgermeister zur Wahl, gewann diese und füllte das Amt über die Wahlperiode von fünf Jahren aus. Weil er jedoch kein zweites Mal kandidieren wollte, schied er im September 2004 aus seinem Amt aus.
Klaus Hörsting starb am 29. September 2014 in Verl.
Amtszeit
Klaus Hörsting fand 1985 in Verl ein gut eingerichtetes Gemeinwesen als neuen Wirkungskreis vor. Die erforderlichen öffentlichen Einrichtungen für die Allgemeinheit als so genannte „Infrastruktur der Daseinsvorsorge“ waren vorhanden mit Straßen- und Wegenetz, öffentlichem Nahverkehr, Gas-, Wasser- und Elektrizitätsversorgung, Müllabfuhr und Abwasserbeseitigung, Schulzentrum und Kindergärten, Kleinschwimmhalle und Freibad sowie den Freiwilligen Feuerwehren, die von der Gemeindeverwaltung finanziert wurden. Außerdem bestand damals noch ein Krankenhaus, das sich allerdings in der Trägerschaft der katholischen Kirche befand.
Doch die Entwicklung eines Gemeinwesens ist niemals abgeschlossen: Während der Amtszeit von Klaus Hörsting entstanden beispielsweise der „Ortskern-West“ um die neue Volksbank und die Bibliothek, „das medien.phile Haus“. Das Heimathaus, das die Gemeinde 1983 übernommen und dem Heimatverein zur Verfügung gestellt hatte, wurde 1986 eingeweiht und der Denkmalplatz wurde neu gestaltet. Kooperationen mit anderen Städten begannen – 1990 die Städtefreundschaft mit Annaburg in Sachsen-Anhalt und 1999 die Städtepartnerschaft mit Delphos in Ohio/USA. Verl und Delphos verbindet eine gemeinsame Geschichte, denn Pfarrer Johannes Otto Bredeick aus Verl-Bornholte hat die amerikanische Stadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet.
Mit mäßigen Grundstückpreisen, niedrigen Steuersätzen und unbürokratischem Entgegenkommen gelang es, Firmen an Verl zu binden, die viele Arbeitsplätze boten. Im Jahr 2001 pendelten erstmals mehr Menschen zur Arbeit nach Verl hinein als aus Verl heraus. Der Wohlstand der Gemeinde wuchs.
Doch trotz dieser vielversprechenden Entwicklung während seiner Amtszeit gab Klaus Hörsting bereits Anfang 2003 bekannt, im folgenden Jahr kein zweites Mal als Bürgermeister kandidieren zu wollen. Er begründete seine Entscheidung mit der Arbeitslast, die die doppelte Verantwortung als Verwaltungsleiter und an der Spitze der politischen Gemeinde mit sich gebracht hatte, und mit der Erkenntnis, dass er doch eher ein Mann der Verwaltung als der Politik sei. Viele Menschen, die Klaus Hörsting nicht nur als „bürgernahen und beliebten Bürgermeister“, sondern auch als begeistertes Mitglied verschiedener Vereine in Verl kannten, bedauerten seinen Entschluss sehr und bereiteten ihm im Oktober 2004 ein großes Abschiedsfest. Am 4. November 2004 folgte während der Sitzung des Gemeinderats Klaus Hörstings offizielle Verabschiedung.
Quellen
Zeitungsberichterstattung
[1] Die Darstellung von Lebensweg und Amtsführung folgt der Zeitungsberichterstattung.